securPharm Stellungnahme

Auf einem gemeinsamen Workshop von AGKAMED, EKK plus und der pharmazeutischen Industrie Ende September standen Status quo und perspektivische Zielsetzungen bei der Umsetzung des securPharm-Systems im Mittelpunkt. Dazu formulierten die Teilnehmer eine gemeinsame Erklärung:

Die pharmazeutische Industrie hat in der Regel keine Probleme mehr, für die verifizierungspflichtigen Arzneimittel den korrekten Data Matrix Code entsprechend der securPharm-Codierregeln zu implementieren. Ebenso stellt das Auslesen der Codes in der Apotheke kein grundlegendes Problem dar. Eine warenbegleitende Datenlieferung nach dem Standard der DKG ist sowohl von Seiten der Industrie als auch von den Apotheken sowie der NGDA umsetzbar. Dies hat sich in unterschiedlichen Pilotprojekten erwiesen. Die Bereitstellung der Codes in Form einer warenbegleitenden Datenlieferung ist insbesondere für größere Warenmengen von hoher Bedeutung. Letztlich wünschen sich die beteiligten Apotheken diese aber für praktisch alle Bestellungen. Problematisch sind überwiegend der Arbeitsaufwand seitens der Industrie für die Bereitstellung der warenbegleitenden Datenlieferung und der Empfang dieser Daten (als zip-Dateien) durch die Krankenhausapotheke. An die NGDA erfolgt die Datenübermittlung durchweg reibungslos. Das Problem des NDGA-Servers liegt jedoch in dessen Ausfallhäufigkeit und der Vielzahl unberechtigter Fehlermeldungen. Die am Workshop beteiligten Vertreter der Apotheken und der pharmazeutischen Industrie fordern, dass die warenbegleitenden Datenlieferungen ergänzend oder gegebenenfalls alternativ zur verschlüsselten Übermittlung per E-Mail zeitnah auch über ein zentrales Portal im Sinne einer Marktlösung zur Verfügung gestellt werden, das möglichst von einer öffentlich-rechtlichen Institution betrieben wird.

Darüber hinaus muss die warenbegleitende Datenlieferung im Rahmen des securPharm-Prozesses künftig ? insbesondere für sortenreine Originalgebinde ? um die Möglichkeit der Nutzung aggregierter Codes ergänzt werden, zumal sich dies weltweit immer mehr zum Standard entwickelt. Aggregierte Codes müssten dabei idealerweise dem GS1-Standard folgen und seitens der NGDA verarbeitet werden können.

Gleichzeitig verständigten sich die beteiligten Krankenhausapotheken darauf, ihre Bestellvorgänge künftig dahingehend zu optimieren, dass sich die Frequenz der Bestellungen bei der Industrie reduziert und so die jeweiligen Gebindegrößen erhöhen. Ebenfalls ist beabsichtigt, verstärkt auf elektronische Bestellplattformen umzustellen, über die dann gleichzeitig auch die warenbegleitende Datenlieferung erfolge kann. Insofern wird seitens der Workshop-Teilnehmer eine stärkere Berücksichtigung der wechselseitigen Interessen von Krankenhausapotheken und Industrie angestrebt, um sowohl den Prozessablauf zu optimieren als auch den Gesamtaufwand wirksam zu reduzieren.

Dessen ungeachtet unterstreichen die Krankenhausapotheken ihre feste Überzeugung, dass ein Ausschluss von der FMD beim Direktbezug über den Hersteller angeraten sei, um aktiv zu einer nachhaltigen Kostenentlastung für beide Seiten und ? somit letztlich für das Gesundheitssystem ? beizutragen. Die Teilnehmer des Workshops wenden sich an die Verbände der pharmazeutischen Industrie, die DKG, die ADKA und die Einkaufsgemeinschaften im Gesundheitswesen, in diesem Sinne tätig zu werden und mit konstruktiven Vorschlägen auf die Bundesregierung zuzugehen.

Für die Teilnehmer

Almut Weygand
Leitende Apothekerin St. Bernward Krankenhaus Hildesheim

Ingo Franz Apothekenleiter
Klinikum Brandenburg

Lars Lemmer Chefapotheker
Klinikum Obernberg

Sprecher Pharmaboard und Geschäftsführung Prof. Dr. Roland Radziwill
Sprecher Pharmaboard
Klinikum Fulda

Olaf Köhler
Geschäftsführer EKK plus